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Dick und Dalli sind sauer: Kaum ist ihr Vetter
Ethelbert zu Besuch auf dem Immenhof erschienen, entpuppt er sich auch
schon als Berliner Schnösel. Dick nennt er bei ihrem eigentlichen Namen
Barbara, Dalli ganz unfein und gegen ihren Willen Brigitte. Die Ponies
findet der eklige Ethelbert hässlich,und für's Schwimmen im Teich ist
er ohnehin viel zu etepetete. Dabei hat der Immenhof ganz andere Sorgen,
finden die natürlichen Mädchen. Immerhin muss Oma Jantzen die Ponyzucht
wegen finanzieller Probleme vielleicht verkaufen. Und ob die große
Schwester den noblen Herrn von Roth vom Nachbargestüt abbekommt, ist
auch noch ungewiss.Natürlich wird alles gut auf Gut Immenhof.
Ethelbert holt sich selbst vom hohen Ross, indem er ein Pony rettet und
sich so als edler Mensch erweist.Und für den Zuchtbetrieb gibt es
ebenso wie für das Liebespaar nach einer Durststrecke von 2.507 Metern
Zelluloid ein Happy End. Denn nicht das Leben schrieb das Drehbuch für
den Film Die Mädels vom Immenhof,der am 11. August 1955 in die Kinos
kommt, sondern zwei Heimatfilm-Autoren nach dem erfolgreichen Roman
Dick und Dalli und die Ponies von Ursula Bruns.Und die greifen tief
in die Trickkiste dramatischer Verwicklungen, um am Ende nach allerlei
Schwarz-Weiß-Malereien alles in der tröstlichen Idylle saftig-grüner
Wiesen münden zu lassen.Ponys machen Freude,lautet eine Weisheit des
Films,Sich regen bringt Segen,eine andere. Das passt gut in eine
deutsche Nachkriegszeit, die kräftig am Wirtschaftswunder werkelt.Die
Mädels vom Immenhof werden ein Publikumsmagnet.Hochzeit auf Immenhof
(1956) und Ferien auf Immenhof(1957) folgen. Die 13-jährige Heidi
Brühl macht die Rolle der kleinen Dalli zum deutschen Superstar, der es
später bis in die Show von Sammy Davis jr. in Las Vegas schafft. Wenn
das Glück der Erde tatsächlich auf dem Rücken der Pferde liegen sollte,
dann ist Brühls Karriere vielleicht ein Beweis dafür.. |